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Die Krakauer Weihnachtskrippen sind UNESCO-Weltkulturerbe

Das bestätigte der zuständige Ausschuss für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes bei seiner  Tagung am 29. November auf Mauritius. Bislang wurden auf die Liste rund 400 kulturelle Ausdrucksformen aufgenommen, z.B. Yoga aus Indien, argentinischer Tango, die französische Esskultur, die sogenannte Mittelmeerdiät, türkischer Kaffee, der portugiesische Fado-Gesang oder die chinesische Kalligraphie. Die Tradition und die Kunst Krakauer Weihnachtskrippen herzustellen, ist der erste Eintrag, mit dem sich Polen rühmen kann.

Der Brauch aus Pappe, Glitter und Aluminiumfolie kleine Kunstwerke zu basteln ist eine der schönsten polnischen Traditionen und ein wichtiger Bestandteil der Krakauer Folklore. Die Krippen stellen Elemente der historischen Krakauer Architektur dar und zeigen südpolnischen Lokalkolorit und Lokalpatriotismus. Dabei werden die Sehenswürdigkeiten mit der biblischen Weihnachtsszene der Christgeburt verflochten. Häufig werden durch Figuren in der Krippe historische und zeitgenössische soziale Ereignisse im Zusammenhang mit dem Leben in Krakau sowie Ereignissen aus dem Land und der Welt dargestellt.

Der Krippenbau in Krakau reicht bis ins 19. Jahrhundert. 1937 fand der erste Weihnachtskrippen-Wettbewerb statt. Seit dem werden immer am ersten Donnerstag im Dezember auf den Stufen des Mickiewicz-Denkmals am Krakauer Marktplatz zur Schau gestellt. Die Krippenbauer selbst unterstreichen immer wieder, dass zwar Krippen - auf Polnisch «Szopka» genannt, auf der ganzen Welt gebaut werden, aber die Krakauer sind einfach einzigartig.  Die Kunstwerke haben charakteristische Elemente - es handelt sich dabei um lokale Architektur, vor allem die Krakauer Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Marienkirche.

Dieses Jahr wird der 76. Krippenwettbewerb am 6. Dezember ausgetragen. Nach dem Turmlied (Hejnał) um 12 Uhr startet auf dem Marktplatz der Umzug mit den Krippenbauern. Am anschließenden Sonntag werden dann die besten in den einzelnen Kategorien gewählt. Die Krippen kann man auf einer Ausstellung im Krakauer Celestat (ul. Lubicz 16) bis zum 24. Februar 2019 bewundern.