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41. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Krakau

Das UNESCO-Welterbekomitee tagte vom 2. bis 12. Juli 2017 in Krakau. Die Beratungen des Komitees fanden zum ersten Mal in Polen statt. Rund 3.000 Gäste aus über 190 Ländern diskutierten im Kongresszentrum ICE Krakau u.a. über gefährdetes Welterbe und die Weiterentwicklung des Welterbeprogramms.

Foto Bogusław Świerzowski / krakow.pl

Das Welterbekomitee ist ein Gremium der UNESCO, welches die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit verwaltet. Dazu gehört auch, dass das Komitee auf seinen jährlichen Sitzungen über Neuaufnahmen bzw. Streichungen von Welterbestätten entscheidet oder bereits auf der Liste befindliche Stätten auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes setzt. Das Komitee besteht aus Vertretern von 21 der Staaten, die der Welterbekonvention beigetreten sind. Sie werden von der Generalversammlung der UNESCO gewählt. Polen ist Mitglied des Komitees in den Jahren 2013 - 2017.

Fotos finden Sie hier: OTO FOTOKRONIKA Miasta Krakowa

Das Komitee hat im Rahmen der Sitzung in Krakau 21 Stätten in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen (33 waren nominiert), so dass jetzt 1073 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern auf dieser Liste stehen. Als die 15. Stätte aus Polen wurde die ehemalige Blei-Silber-Zink-Mine von Tarnowskie Góry (Tarnowitz) in Oberschlesien und ihr unterirdisches Wassermanagementsystem auf die UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Eine neue Stätte aus Deutschland auf der Liste  ist die Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura, es wurde auch über die Erweiterung der bestehenden deutschen Bauhaus-Stätten entschieden. Bei dieser Gelegenheit soll  daran erinnert werden, dass die Altstadt von Krakau und das mittelalterliche Salzbergwerk in Wieliczka, nur wenige Kilometer von Krakau entfernt, bereits im Jahr 1978 in die erste UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben wurden.

Während der Sitzung des Komitees wurde darüber hinaus der Erhaltungszustand von 99 eingeschriebenen Stätten und 55 Stätten auf der Liste des gefährdeten Welterbes geprüft, unter ihnen sechs Welterbestätten Syriens, welches unter dem schrecklichen Bürgerkrieg leidet.  Zu den Gefährdungsfaktoren für diese Stätten zählen u. a. bewaffnete Konflikte, der Klimawandel, Naturkatastrophen und Baumaßnahmen. Aus diesem letzten Grund setzte das UNESCO-Welterbekomitee das historische Zentrum von Wien auf die Liste des gefährdeten Welterbes.

Neben den Plenargesprächen umfasste das Programm der 41. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Krakau zahlreiche parallele und begleitende Veranstaltungen. Wie es sich für die Stadt der Könige gehört, fand die feierliche Eröffnung der Sitzung am 2. Juli im Königsschloss auf dem Wawel-Hügel statt. Es wurde das Welterbe-Jugendforum (World Heritage Professionals Forum) organisiert, und erstmals auf Initiative Polens und der UNESCO wurden Foren für Träger der Welterbestätten und für die Zivilgesellschaft veranstaltet. Auf dem Kurlandzki-Boulevard am Weichselufer wurde der „Garten der Hoffnung“ mit den Skulpturen der Künstlerin Hedva Ser eröffnet, es wurde auch die „Kongressallee“ initiiert, an der nach jedem bedeutenden Kongress in Krakau neue Bäume angepflanzt werden. Am 9. Juli wurde in Krakau das Sonderkonzert „Solidarisch mit Aleppo“ organisiert, als Zeichen der Verbundenheit mit der ehemals blühenden syrischen Metropole, deren historische Bausubstanz im Bürgerkrieg weitgehend beschädigt und zerstört wurde.

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Herausgeber: Otwarty na świat DE
Veröffentlichungsdatum: 2017-07-12
Aktualisierungsdatum: 2017-11-03
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