Gedenkzug nach Galizien
Im Gedenken an „100 Jahre Erster Weltkrieg" organisierte die Europaregion Tirol –Südtirol- Trentino eine Gruppenreise mit rund 500 Teilnehmern vom 16. bis 21. Oktober 2014 nach Krakau und Südpolen.
An der sechstägigen Reise nahmen vor allem Jugendliche aus allen drei Landesteilen Tirols teil. Von Krakau aus haben sie die Gedenkstätten und Schauplätze der ehemaligen Ostfront des Ersten Weltkrieges aufgesucht. Durch eine gründliche Vorbereitung wurde gewährleistet, dass sich die TeilnehmerInnen bereits im Vorfeld der Reise historisches Wissen aneigneten, das sie auf der Fahrt und vor Ort durch wechselseitigen Austausch und interessante Begegnungen vertiefen konnten.
Höhepunkt der Reise war der gemeinsame Gedenkakt am 18.10.2014 auf dem Krakauer Hauptmarkt, der durch die Tiroler Kaiserjägermusik musikalisch untermalt wurde. An der Veranstaltung nahmen neben den Landeshauptleuten der drei Länder und den Vertretern der Stadt Krakau und der Region Kleinpolen unter anderem auch ca.500 Jugendliche, Vertreter der Traditionsverbände und Nachfahren ehemaliger Kriegsteilnehmer teil.
In Galizien standen sich am Anfang des ersten Weltkriegs die Truppen des russischen Kaiserreichs und Österreich-Ungarns gegenüber. Die Schlachten begannen ab 23. August 1914 und endeten trotz anfänglicher Erfolge mit einer Niederlage der österreichisch-ungarischen Truppen. Diese mussten sich aus Galizien zurückziehen und der russischen 3. Armee gelang es, bis zum 2. September das nordöstliche Galizien samt der Hauptstadt Lemberg zu besetzen.
Von den 45.000 im Jahr 1914 ausgerückten oder bald darauf nachgeschickten Tiroler Soldaten kehrten über 12.000 gar nicht mehr, weitere 18.000 nur mehr als Kriegsinvalide oder Jahre später ausgezehrt und krank aus russischer Gefangenschaft in Sibirien zurück. Rund 45.000 Soldaten, die in Galizien kämpften, stammten aus der heutigen Europaregion.
