Am 3. Oktober 2025 empfing das Stadtamt Krakau eine Delegation aus Wien unter der Leitung von Barbara Novak – Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, internationale Angelegenheiten und Digitalisierung. Die Wiener Gäste trafen sich mit Maria Klaman, der stellvertretenden Stadtpräsidentin von Krakau, Jarosław Bułka, dem Leitenden Strategen für Digitalisierung der Stadt Krakau, sowie Paweł Schmidt, dem Direktor des IT-Servicezentrums.
Das Hauptthema der Gespräche war die Digitalisierung der Städte – darunter die Entwicklung intelligenter Lösungen, IKT-Technologien und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Dienstleistungsmanagement. Die Diskussionen konzentrierten sich auf den Austausch bewährter Praktiken, Kooperationsmodelle mit Bürger:innen sowie Werkzeuge zur Förderung von Innovationen. Krakau stellte unter anderem seine Aktivitäten zur Entwicklung eines digitalen Zwillings der Stadt vor, mit besonderem Fokus auf das Verkehrssystem, sowie die Arbeit an der Integration von KI in das operative Stadtmanagement.
Es ist hervorzuheben, dass die Digitalisierung der Stadtverwaltung einen der Schwerpunkte des Kooperationsabkommens zwischen Krakau und Wien darstellt, das im April 2025 erneuert wurde.
Jarosław Bułka wies auf die strategische Bedeutung der Beschleunigung von Digitalisierungsmaßnahmen in Krakau hin, wie sie auch vom Präsidium des Stadtpräsidenten klar betont wurde. Er unterstrich auch die Rolle der Initiative Tech4KRK, einer Partnerschaft der Stadt mit Unternehmen, die gemeinsam in moderne Technologien investieren und die nachhaltige Stadtentwicklung unterstützen. Während des Treffens wurden zudem die Konzepte des „data-driven city“ und „mobile-first“ sowie Fragen der digitalen Souveränität besprochen – verstanden als Unabhängigkeit im Umgang mit Daten, Infrastruktur und digitalen Systemen.
Barbara Novak betonte, dass Wien zwar in der Digitalisierung fortgeschritten sei, das technologische Entwicklungsniveau jedoch je nach Sektor unterschiedlich sei – mit besonders großen Erfolgen im Bauwesen, in der Infrastruktur und in der Technik. Die Delegation zeigte Interesse an polnischen Lösungen zur digitalen Identitätsprüfung wie dem „Profil Zaufany“ (Vertrauensprofil) und der App mObywatel, die bereits von über 10 Millionen Nutzer:innen verwendet wird. Frau Novak lobte die einheitliche und konsequent umgesetzte Digitalisierungsstrategie Krakaus als ein nachahmenswertes Beispiel.
Beide Seiten bekundeten den gemeinsamen Willen, die Zusammenarbeit in der Zukunft fortzusetzen. Die im Stadtamt Krakau begonnenen Gespräche werden am Abend bei der Kulturveranstaltung „Wiener Abend – United by Music“, organisiert vom Vienna International Offices Kraków im Dworek Białoprądnicki, ihre Fortsetzung finden. Dieses Treffen bietet die Gelegenheit, Meinungen und Erfahrungen in einer informelleren Atmosphäre weiter auszutauschen.