Neues Kooperationsabkommen. Krakau stärkt Zusammenarbeit mit Wien.
Nachhaltige Mobilität und öffentlicher Verkehr, insbesondere U-Bahnbau, sozialer Wohnbau und Stadtentwicklung waren die Hauptthemen eines zweitägigen Besuchs des Krakauer Stadtpräsidenten Aleksander Miszalski und seiner beiden Stellvertreter Stanislaw Mazur und Maria Klaman in Wien. Das wichtigste Ziel der Delegation war die Erneuerung eines Kooperationsabkommens zwischen beiden Städten. Die offizielle Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens durch Stadtpräsident Aleksander Miszalski und Bürgermeister Michael Ludwig fand im Wiener Rathaus am 8. April statt.
Die Delegation aus Krakau absolvierte bei ihrem Besuch in der österreichischen Bundeshauptstadt ein umfangreiches Programm mit Schwerpunkten auf Stadtentwicklung, Wohnbau und öffentlichem Verkehr. Das Programm umfasste Besuche des Infocenters U2/U5 zum Thema U-Bahn-Bau, in der Seestadt Aspern mit Fokus auf sozialen Wohnbau, einen Fachaustausch mit der Wien Holding und den Wiener Stadtwerken sowie eine umfangreiche Präsentation zum Otto-Wagner-Areal.
Langjährige Partnerschaft wird fortgesetzt
Im neuen Kooperationsabkommen, das die Zusammenarbeit zwischen den Partnerstädten regelt, sind die wichtigsten Bereiche: Nachhaltige Mobilität und öffentlicher Verkehr, insbesondere U-Bahnbau und Fahrradverkehr; erneuerbare Energieerzeugung, Dekarbonisierung der Energieversorgung und Energieeffizienz; Stadterneuerung und –gestaltung, Architektur, Stadtteilplanung, Flächenwidmung und historisches Erbe; Maßnahmen zur Klimawandelanpassung, insbesondere Renaturierung, Hochwasserschutz, Regenwassermanagement und Bodenschutz; Grünraumplanung, Parkgestaltung, Bauwerksbegrünung und Produktion regionaler Lebensmittel; Sozialer Wohnbau; Gleichstellungs-, Jugend- und Seniorinnenpolitik, Partizipation der Zivilgesellschaft; Digitalisierung der Stadtverwaltung; Nachhaltiger Tourismus und Nachtökonomie.
In der Präambel des Abkommens bekennen sich beide Städte zur Fortsetzung und zum Ausbau der Zusammenarbeit zum Wohle der Bürger*innen beider Metropolen. Das Abkommen trägt zur Umsetzung der in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen definierten Nachhaltigkeitsziele bei.
Das erste Kooperationsabkommen zwischen Wien und Krakau wurde im Jahr 2000 abgeschlossen und seither alle vier Jahre verlängert. Die aktuelle Erneuerung ist bereits die sechste Verlängerung nach den Jahren 2005, 2009, 2013, 2017 und 2021. Besonders intensiviert wurde die Zusammenarbeit seit Oktober 2020 durch zwei wesentliche Kooperationsverträge zwischen den Wiener Stadtwerken und der Krakauer Kommunalholding in den Bereichen Energie, Mobilität und IT sowie zwischen der Krakauer Kommunalholding und der Wien Holding zum 5G-Ausbau in Krakau, gemeinsamen EU-Projekten und der Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Architekturausstellung und Treffen mit einem Zeitzeugen
Auf dem Programm stand ebenfalls ein Treffen mit dem Zeitzeugen und KZ-Überlebenden Stanisław Zalewski und seine feierliche Ehrung im Wiener Rathaus. Bürgermeister Ludwig überreichte Zalewski die Ehrung „Goldener Rathausmann“ für sein lebenslanges Engagement als Zeitzeuge. Am Tag zuvor, den 7. April wurde die Ausstellung „Moderne in Krakau“ im Ringturm offiziell von Stadtpräsident Miszalski, im Beisein zahlreicher internationaler Gäste eröffnet. Die Ausstellung ist Teil der Reihe „Architektur im Ringturm“ des Wiener Städtischen Versicherungsvereins und widmet sich der architektonischen Moderne in Krakau.
Warum Wien?
Wien wird seit vielen Jahren in Folge zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität gekürt - laut Mercer Quality of Living Survey. Im Ranking des „The Economist Intelligence Unit's annual Global Liveability Index” wurde Wien auch 2024 zur lebenswertesten Stadt gewählt. Das prestigeträchtige Ranking der britischen „Economist Intelligence Unit“ bewertet die Lebensqualität in einer Stadt anhand von Faktoren, die in mehrere Kategorien unterteilt sind, darunter Gesundheitsversorgung, niedrige Kriminalitätsrate, politische Stabilität, Infrastruktur, Zugang zu Kultur, Unterhaltung und Grünflächen.
Als starkes wirtschaftliches, wissenschaftliches und künstlerisches Zentrum - weltweit führend bei der Lösung kommunaler und ökologischer Probleme - ist Wien ein besonders wichtiger Partner für Krakau. Vor allem in Bereichen wie Nahverkehr, Krisenmanagement, Stadterneuerung oder Abfallwirtschaft war es für Krakau stets ein Vorbild.
