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Der UN-Flüchtlingskommissar besucht Krakau

„Ich befasse mich seit 40 Jahren mit  Humanitärer Hilfe und Flüchtlingsfragen und hätte nie gedacht, dass ich in diesem Zusammenhang Polen und Krakau aufsuchen würde", sagte der Hochkommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, der gestern dem Krakauer Stadtpräsidenten Jacek Majchrowski einen Besuch abgestattet hat.

Der UN-Flüchtlingskommissar besucht Krakau.
Foto Wiesław Majka

Bei einem Treffen im Stadtamt informierte sich der Hochkommissar über die Situation der ukrainischen Flüchtlinge in Krakau. Er betonte, dass er von den polnischen Bemühungen beeindruckt sei, die in einem Monat so viel erreicht hätten wie andere Länder in mehreren Jahren. Präsident Majchrowski sprach über die große Unterstützung, die ebenfalls aus dem Ausland fließt, der Bedarf sei jedoch nach wie vor groß.

Der Stadtsekretär Antoni Fryczek, die Leiterin der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit Elżbieta Kois-Żurek und der Leiter des Städtischen Sozialhilfezentrums Witold Kramarz sprachen über die aktuelle Lage in unserer Stadt. Sie wiesen unter anderem auf Probleme im Bildungsbereich hin - der Anstieg der Einwohnerzahl um 20 % hat zu einer größeren Nachfrage nach Schul- und Kindergarteneinrichtungen geführt. Darüber hinaus gibt es unter den Flüchtlingen auch viele ältere Menschen und Kinder, die eine spezielle medizinische Versorgung, einschließlich einer Rund um die Uhr Betreuung, benötigen. Dies wiederum macht eine Erhöhung der Zahl der zusätzlichen Plätze in Sozialpflegeheimen erforderlich. Der bereits begonnene Prozess der Integration der Flüchtlinge in die Krakauer Bevölkerung (es gibt eine große  Anzahl von Geflüchtetetn, die in unserer Stadt bleiben wollen) stellt ebenfalls eine Herausforderung dar. Grandi zufolge sind solche Phänomene sehr häufig Begleiterscheinungen von Flüchtlingsprozessen, und die lokalen Regierungen sollten von internationalen Organisationen wie dem UNHCR oder UNICEF unterstützt werden.

Hochkommissar Grandi sagte auch eine konkrete finanzielle Unterstützung zu. Zu diesem Zweck werden in der Krakauer Tauron-Arena Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, in denen das UNHCR-Büro eingerichtet werden soll, das eine effiziente Unterstützung der ukrainischen Bürger ermöglichen wird.

Filippo Grandi ist der 11. UN-Hochkommissar für Flüchtlinge in der Geschichte des UNHCR. Er wurde von der UN-Generalversammlung am 1. Januar 2016 für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.

 

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Herausgeber: Otwarty na świat DE
Veröffentlichungsdatum: 2022-04-12
Aktualisierungsdatum: 2022-06-29
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