Projekt “Bürgerinnen” - oder polnisch-deutsch-ukrainische Girlpower

“Es war eine tolle Erfahrung, Gleichaltrige aus Polen und Deutschland zu treffen, über unsere Erfahrungen zu sprechen und zu sehen, wie viel wir trotz aller Unterschiede gemeinsam haben“, sagt die 18-jährige Dasha Budnik, Studentin und Aktivistin des Zentrums für Jugendkultur und Bildung in Kyjiw. Daria kam mit anderen ukrainischen Teilnehmerinnen des Projekts nach Krakau, das in Partnerschaft mit der Stadt Kyjiw und der Stadt Leipzig und mit Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks organisiert wurde: Kateryna Vodzinska, Valeriya Huzko, Anastasia Lazarenko und Karolina Buhrii. Zu den Kyjiwer Mädchen gesellte sich ein Team von Jugendlichen aus Deutschland - Saliha Meryem Öztürk, Sedra Altanji, Enas Fraj und Rubin Kasaw -, das von der Leipziger Stadtverwaltung zusammengestellt wurde, die im Juni dieses Jahres das erste „Bürgertreffen“ veranstaltete. Krakau war durch Schülerinnen und Absolventinnen verschiedener Gymnasien vertreten - Julia Filipiak, Lidia Kwarciak, Karolina Kilian, Hanna Gryboś und Natalia Rakowska.

Ziel des Projekts „Bürgerinnen“ war es, junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu integrieren, sie für das Thema Multikulturalität zu öffnen, den direkten Kontakt zwischen Gleichaltrigen aus verschiedenen Ländern zu fördern und die sprachlichen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu stärken. Die Hauptthemen der Treffen waren Frauenrechte, die Stärkung der Rolle der Frau, die Emanzipation der Frauen in verschiedenen Ländern, „Frauengeschichte“ und die Stärkung der Stärken junger Frauen für ihr größeres Engagement in der lokalen Gemeinschaft.

Der viertägige Besuch der „Bürgerinnen“ in Krakau begann offiziell im Büro des Magistrats - im Sitzungssaal des Krakauer Stadtrats, dem Herzstück der lokalen Demokratie. Die stellvertretende Bürgermeisterin Maria Klaman diskutierte mit den Teilnehmerinnen über die Gleichstellung der Geschlechter, die Gleichstellungspolitik der Stadt Krakau und die Stadtverwaltung aus weiblicher Sicht.

Die Integration, die bereits in Leipzig begonnen hatte - mit großem Erfolg! - haben die Mädchen bei einem Workshop zur Herstellung traditioneller Krakauer Bagels vertieft.

Das Programm umfasste thematische Spaziergänge, bei denen die Profile von weniger und mehr bekannten Krakauer Frauen vorgestellt wurden, wie Izabela Czartoryska, Kazimiera Bujwidowa, Teodora Matejkowa, Zofia Stryjeńska, die Künstlerinnen von Piwnica Pod Baranami, Helena Modrzejewska, die Königinnen Jadwiga, Bona Sforza und Barbara Radziwiłłówna, aber auch Aktivistinnen und Frauen aus Nowa Huta.

In Kamienica Hipolitów führten die Bürgerinnen Gespräche mit Michał Hankus, dem Kurator der neuen Ausstellung „Siłaczki“ des Krakauer Museums, und in der Genossenschaft Ogniwo in Podgórze mit Frauenrechtsaktivistinnen.

Ein wichtiger Höhepunkt des Programms war ein Empowerment-Workshop mit Elementen des WenDo, der von Trainern der Stiftung „Juniper“ im Krakauer Multikulturellen Zentrum geleitet wurde. Die Teilnehmerinnen aus Leipzig und Kiew bedankten sich für die Gastfreundschaft in Krakau und betonten übereinstimmend die angenehme und sichere Atmosphäre, die sie bei allen Aktivitäten begleitete. „Girl power“ ist ein Slogan, der es verdient, auch heute in konkrete Aktivitäten und Möglichkeiten umgesetzt zu werden. In Krakau glauben wir, dass diese für jede Frau* und jedes Mädchen erreichbar sind.

Die Krakauer Ausgabe des Projekts „Bürgerinnen“ wurde aus Mitteln des deutschen Bundesministeriums für Auswärtige Angelegenheiten und des Deutsch-Polnischen Jugendwerks kofinanziert.

Auf Seiten der Stadt Krakau wurde das Projekt von der Abteilung für ausländische Zusammenarbeit des Bürgermeisteramtes in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit sowie der Abteilung für Tourismus koordiniert.