Graffiti im öffentlichen Raum
Der diesjährige Tag der offenen Tür des Krakauer Stadtamtes stand unter dem Motto „Graffiti im öffentlichen Raum". An den im Rahmen des Krakauer Stadtfestes organisierten Präsentationen haben am 2. und 3. Juni die Vertreter unserer Partnerstädte teilgenommen – Künstler und Experten, die sich mit dem Thema Graffiti befassen.
Der alljährlich im Rahmen des Krakauer Stadtfestes organisierte Tag der offenen Tür des Krakauer Stadtamtes, findet traditionell Anfang Juni statt. An diesem Tag können die Einwohner und Gäste der Stadt Krakau das Stadtamt, die Arbeitszimmer des Stadtpräsidenten und des Vorsitzenden des Krakauer Gemeinderates besichtigen und die ausgewählten Bereiche der Stadtverwaltung näher kennen lernen.
Die Problematik des Graffiti im öffentlichen Raum gehört unumstritten zu den aktuellsten Themen, mit welchen sich die modernen Metropolen befassen müssen.
Aus diesem Grund haben die Organisatoren des Tages der offenen Tür des Krakauer Stadtamtes beschlossen, diesem Thema die diesjährige Präsentation der Stadt zu widmen. Die aus den Partnerstädten angereisten Künstler und Experten haben beraten wie man einerseits dem illegalen Graffiti entgegenwirken, andererseits das Graffiti positiv im öffentlichen Raum nutzen kann. Welche juristischen und technischen Mittel gibt es zur Bekämpfung des illegalen Graffitis? Gibt es überhaupt gutes Graffiti? Wie sollte der öffentliche Raum den Künstlern zur Verfügung gestellt werden? Diese und viele andere Fragen haben die Teilnehmer der internationalen Konferenz „Graffiti im öffentlichen Raum", die am 3. Juni 2013 im Krakauer Stadtamt stattgefunden hat, versucht zu beantworten. An der Konferenz haben die Vertreter der jeweiligen Bezirke, Wohnbaugesellschaften, der Stadtpolizei und Polizei, des Gemeinderates und des Stadtamtes Krakau teilgenommen. Die Podiums-Diskussion wurde durch die Beiträge der Experten aus Florenz, Wien, Vilnius, Rochester, Tiflis, Trondheim, Moskau und St. Petersburg bereichert. Der Erfahrungsaustausch wurde der Bekämpfung des Pseudo-Graffiti als einer Erscheinungsform des Wandalismus gewidmet aber auch der Förderung des künstlerischen Graffiti als einer Form des street-art.
Wie Prof. Wiesław Starowicz, Berater des Präsidenten der Stadt Krakau und Koordinator der Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung des illegalen Graffiti in Krakau hervorgehoben hat, sind die Erfahrungen Wiens, aufgrund der Ähnlichkeit der Städte, besonders wertvoll für Krakau. Dort wird der öffentliche Raum erfolgreich vor Wandalismus geschützt, gleichzeitig wird aber gutes Graffiti als Kunstform gefördert, indem man öffentliche Flächen speziell markiert und freigibt, die legal zum Graffiti-Malen genutzt werden können. Die Präsentation der Erfahrungen Wiens hat Herr Frantz Kratzer vorgenommen. Besonders beeindruckend waren auch die Lösungen aus Florenz, die Herr Giorgio Moretti vorgestellt hat. Dort gewinnt man Gelder von privaten Sponsoren und engagiert Volontäre, die helfen illegales Graffiti zu entfernen.
Der Vertreter der Stadt Moskau, Herr Yury Marychev hat wiederum über die Finanzierung des künstlerischen Graffiti in einer der reichsten Städte Europas – Moskau- berichtet. Interessant sind auch die rechtlichen Maßnahmen und Verwaltungsprozeduren zur Bekämpfung des illegalen Graffiti in Trondheim, die von Frau Ulrike Wallin vorgestellt wurden oder in Vilnius, über die Frau Vaida Misiūnienės berichtet hat. Die Sicht der Graffiti-Künstler, die mit den Vertretern der lokalen Selbstverwaltungen zusammenarbeiten möchten, hat Herr David Aleksidze aus Tiflis aufgezeigt, (dort ist die Graffiti-Kunst eine relativ neue Erscheinung) und Herr Shawn Dunwoody aus Rochester.
Eine sicherlich große Attraktion war für die Besucher des Tages der offenen Tür die Möglichkeit den professionellen Graffiti-Künstlern bei der Arbeit zuschauen zu können. Die Künstler aus den Partnerstädten von Krakau haben auf speziell dafür vorgesehenen Bilderrahmen von 12.00 bis 16.00 Uhr vor dem Stadtamt Krakau (pl. Wszystkich Świętych 3-4) ihre Graffitis zum Thema „Meine Stadt" gemalt.
Konferenz „GRAFFITI IM STÄDTISCHEN RAUM“